Fortbildung

Im vergangenen Jahr hat die Bertelsmann Stiftung die Publikation „Fortbildungen für Lehrpersonen wirksam gestalten – Ein praxisorientierter und forschungsgestützter Leitfaden“ herausgegeben. Schule21 sprach mit den beiden Autor:innen Prof. Frank Lipowsky und Daniela Rzejak von der Universität Kassel darüber, wie eine erfolgreiche Lehrkräftefortbildung aussehen sollte. Als Einleitung hier ein Auszug:[1]https://schule21.blog/2022/02/09/lehrkraeftefortbildungen-wirksam-gestalten-ein-interview-mit-prof-frank-lipowsky-und-daniela-rzejak/

  1. Wann ist eine Fortbildung erfolgreich?

Man kann es vielleicht so auf den Punkt bringen: Unterrichtsbezogene Fortbildungen sind dann wirksam, wenn Lehrpersonen ihre Kompetenzen und ihren Unterricht weiterentwickeln. Dadurch wächst auch die Chance, dass eine Fortbildung letztlich die Ebene der Schüler:innen erreicht, sodass diese besser und motivierter lernen. Die Weiterentwicklung von Kompetenzen, die Verbesserung der Unterrichtsqualität und das Lernen und die Motivation von Schüler:innen sind also wichtige Gradmesser für die Wirksamkeit von Fortbildungen.

Und das sagen Lehrkräfte, die an einem aus vier Modulen bestehenden Fortbildungsprojekt Vielfalt fördern NRW teilgenommen haben:

 

 

  1. Sie unterscheiden zwischen der inhaltlichen Ausrichtung von Fortbildungen und der methodisch-didaktischen Ausrichtung. Zunächst zur inhaltlichen Ausrichtung von Fortbildungen: Welches sind hier Ihre wichtigsten Erkenntnisse?

(…) Ganz einfach: Wenn Fortbildungen das Lernen der Schüler:innen erreichen sollen, ist es erforderlich, diese Tiefenmerkmale in den Mittelpunkt der Fortbildungen zu rücken, von denen man bereits weiß, dass sie das Lernen der Schüler:innen positiv beeinflussen können. Daher haben wir ein Merkmal guter Fortbildungen auch überschrieben mit: An Merkmalen der Tiefenstruktur von Unterricht ansetzen.

Was Unterrichtsqualität im Einzelnen auszeichnet, dazu der folgende Stop-Motion-Film der PH Nordwestschweiz:

In einem DIE ZEIT-Beitrag sekundiert die Erziehungswissenschaftlerin Prof.’in Lin-Klitzing:[2]https://www.zeit.de/2022/09/fortbildungen-lehrkraefte-schule-digitalisierung

Wirksame Lehrerfortbildungen, die das Lehren und Lernen erkennbar verändern, brauchen Zeit. Sie zeichnen sich durch eine Verbindung von Input, Erprobung in der Schule und Rückmeldung aus – ganz so, wie es auch guter Unterricht in der Schule leisten sollte. Nach einer ersten eher theoretischen Phase müssen die Lehrer und Lehrerinnen Gelegenheit haben, das Neue im Unterricht zu erproben, Erfahrungen zu sammeln und diese – ganz wichtig – dann wieder in der Fortbildungsgruppe zu diskutieren und gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten.

Dazu drei Beispiele:

Schule und digitale Bildung

Die Bertelsmann-Stiftung hat bereits in den 90-er Jahren auf eine Netzwerkarbeit unter Schulen gesetzt. Seinerzeit überregional (Netzwerk innovative Schulen), nun – vor allem in NRW – regional. 2017 wurde in der Region Gütersloh das Projekt Schule und digitale Bildung aus der Taufe gehoben.[3]https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/in-vielfalt-besser-lernen/projektthemen/digitalisierung/schule-und-digitale-bildung

Die Schulvertretungen tauschen sich regelmäßig aus, erfahren so von erfolgreichen pädagogischen Ideen und Umsetzungen. Im Netzwerk der 114 Schulen organisierte Fortbildungen werden anschließend lokal in den einzelnen Schulen, in den Fachschaften weitergegeben. So multipliziert sich Wissen ohne größeren Stundenausfall. Lediglich die Freistellung der Lehrkräfte für die regionalen Treffen, für die Runden Tische hat die Schulleitung sicherzustellen.

Das Forum Bildung Digitalisierung hat das Projekt in ORIENTIERUNGSHILFE „DIGITALE SCHULE REGIONAL GESTALTEN“ dokumentiert.

Handreichung „Online- und hybride Fortbildungen lernwirksam gestalten“

Digitale Formen des Lehrens und Lernens haben durch die Corona-Pandemie einen Schub erhalten. Das gilt besonders auch für die Lehrkräftefortbildung. Neben digitalen Formaten haben sich inzwischen auch Online- und hybride Formen als zusätzliches Angebot zu Präsenzveranstaltungen in der Bildungslandschaft etabliert. Die vom Forum Bildung Digitalisierung gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung herausgegebene Handreichung „Online- und hybride Fortbildungen lernwirksam gestalten“ baut auf dem Leitfaden „Fortbildungen für Lehrpersonen wirksam gestalten“ von Prof. Dr. Frank Lipowsky und Daniela Rzejak auf, der zehn Merkmale skizziert, die dabei helfen, Fortbildungen lernwirksam zu gestalten. Die Autor:innen Jens Lindström und Dr. Maike Abshagen knüpfen in der Handreichung an diese Merkmale an und erläutern, was bei der Auswahl und Planung solcher Fortbildungsformate zu beachten ist, welche methodischen Möglichkeiten bestehen und welche Werkzeuge es für Online- und hybride Fortbildungen gibt. Praxisbeispiele geben konkrete Anregungen für die Umsetzung der beschriebenen Formate.

Fortbildungskonzept Schule 5.0

In Hessen wurde anlässlich der Einführung des Kerncurriculums eine Fortbildungsinitiative entwickelt, die mit einem zweijährigen Schulbegleitungsangebot verbunden war. Die inhaltliche Ausrichtung der im Buch vorgeschlagenen Fortbildungsmodule orientiert sich an dieser erfolgreichen Fortbildungsinitiative und setzt u. a. an Merkmalen der Tiefenstruktur von Unterricht an, greift relevante Kernpraktiken von Lehrkräften auf und stellt der Digitalität gerecht werdende Methoden vor (Modul Unterrichtsentwicklung). Anschließend wird in unterschiedliche Mindsets zum fächerübergreifenden Projektunterricht eingeführt (Modul Schulentwicklung). Sie regen zu einer Zusammenarbeit sowohl unter den Lehrkräften wie unter den Schülerinnen und Schülern an.

Dieser Praxisband ist während der Pandemie entstanden. Er nimmt die Diskussionen in den sozialen Netzwerken auf und soll als Printmedium vor allem denen Unterstützung bieten, die eine Übersicht über mögliche Fragestellungen rund um eine moderne Schule in der digitalen Welt haben wollen. Stichworte sind hier: Constructive Alignment, Prüfungskultur, Design Thinking, Deeper Learning, u.v. m. 

Hier geht es zur Buchvorstellung und zur videografierten Einführung in das Fortbildungskonzept.

Kommentar aus meiner aktuellen Fortbildungsinitiative (2021/22):

Das Seminar war sehr interessant, es hat meine Erwartungen erfüllt, was den Inhalt, die Reflexion und die Verbindung zwischen digitalen Anwendungen und ihrem Einsatz im Unterricht. Das zur Verfügung gestellte Material ist sehr interessant und ich hoffe, dass ich damit das Thema weiter vertiefen kann.

Fortbildungsformate

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Hospitationen

 

In der Lehrerfort­bildung geht es ja oft darum, die alten Muster zu verändern. Zeit­gemäße Pädagogik ist ganz anders, als es die Lehr­kräfte noch vor 30 Jahren gelernt haben. Wie gelingt es, die erfahrenen Lehr­kräfte dafür zu öffnen? Prof.’in Stern (ETH Zürich):[4]https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/forschung-warum-erwachsene-beim-lernen-auf-die-bremse-treten/

Jeder, der in der Lehrer­fortbildung gearbeitet hat, kennt diese zwei Sätze: „Das mach ich doch schon lange so“ und „Mit meiner Klasse geht das nicht“. Die erfahrenen Lehr­kräfte wollen in der Regel an ihrem erprobten Modell festhalten. Das ist eine ziemlich normale Reaktion. Ein Umdenken erreicht man meist dann, wenn ein Kollege oder eine Kollegin in der eigenen Klasse vormacht, dass ein anderer Unterricht tatsächlich besser funktioniert. Wenn man sich den Unterricht vor Ort genau ansieht und dann ganz konkret aufzeigt, wo man zum Beispiel Aufgaben­stellungen optimieren kann, dann nehmen das auch die erfahrenen Lehrkräfte gern an. Das passiert in der Schweiz viel über Unterrichtsbeobachtung. Ich selbst sitze als Mitglied einer Schul­kommission oft in der Klasse und schaue mir die Kinder genau an. Ich würde mir nicht zutrauen, besser zu unterrichten. Die Expertise dafür liegt klar bei der Lehr­kraft. Aber ich kann die einzelnen Kinder besser im Blick haben. Anschließend kann ich der Lehrerin oder dem Lehrer zurück­melden, welche Aufgaben­stellung gut funktioniert oder bei welchem Kind man vielleicht eine veränderte Aufgaben­stellung ausprobieren sollte. Wichtig ist es, den Verständnis­prozess bei den Kindern immer wieder zu überprüfen und den Unterricht anzupassen.

Lehrkräfte geben ihr Wissen, ihre Erfahrungen und Planungen zur gegenseitigen Bereicherung weiter. Sie stärken damit die Verständigung und den Austausch. Gemeinsame Lehrprozessplanungen leisten einen Beitrag zur Sicherung der Unterrichtsqualität und entlasten die einzelnen Lehrkräfte, etwa durch Verabredung einer kollegialen Hospitation.

Kollegiale Unterrichtshospitationen mit anschließendem Feedback gelten als sehr wirksame Methode, den eigenen Unterricht zu reflektieren und zur Professionalisierung der Lehrkräfte beizutragen. Laut Kempfert & Ludwig bringen sie folgende Vorteile:[5]Kempfert, G./Ludwig, M.: Kollegiale Unterrichtsbesuche. Besser unterrichten durch Kollegen-Feedback. Beltz Verlag. Weinheim und Basel. 2. Aufl. 2010. S. 24

  • Der Unterricht wird gemeinsam untersucht, erforscht, reflektiert und verbessert.
  • Die Beobachtungsschwerpunkte werden von den Lehrkräften ausgehandelt, sie orientieren sich an pädagogischen Werten.
  • Ein Austausch zwischen Lehrerinnen und Lehrern kommt in Gang, der nicht nur die Qualität ihrer Arbeit verbessern, sondern auch die kollegiale Beziehung vertiefen und den Teamgedanken fördern kann.
  • Beobachtungen sind Grundlage des kollegialen Gesprächs: Es wird nicht nur über Unterricht geredet – wie in der Supervision – sondern das Gespräch orientiert sich an Beobachtungsdaten.
  • Die Lehrperson kann ihre Eigenperspektive mit einer Fremdperspektive vergleichen und bekommt die Chance, blinde Flecken in ihrer Arbeit zu entdecken.
  • Neuerungen werden im Unterricht umgesetzt, systematisch erprobt und reflektiert
    Lehrpersonen entwickeln ihre eigene Professionalität wie auch ihre eigene Didaktik weiter.

Für ein Selbststudium hier einige Empfehlungen:

  • HOSPITATION UND FEEDBACK, Material zur Anregung von Schulentwicklung vom Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik
  • Reichelt/Wenge: Unterrichtsbesuche, Hospitationen und Lehrproben. Das Buch bietet Leitfäden und Checklisten zu unterschiedlichen Unterrichtssituationen an, aus Sicht der Ausbildung (1. und 2. Phase) und Lehrerpraxis (3. Phase). Für einen wirksamen Unterricht sind maßgeblich Tiefenstrukturen in den Blick zu nehmen. Aktuelle Forschungsergebnisse finden sich in:
  • Kognitiv aktivieren. Das Pädagogikheft wartet mit vielen Beispielen aus der Unterrichtspraxis auf. Vieles davon sollte Thema bei einer Unterrichtshospitation sein.
  • Eine Taskcard, die gegenseitige Besuche der Kolleg*innen untereinander vorbereiten hilft (von Margarete Giessmann, @margaretegiessmann@bildung.social)

Und hier noch ein Gastbeitrag von Prof. G. Buhren: Gute Schule dank positiver Feedbackkultur

Sollte die Schulleitung im Unterricht des Kollegiums hospitieren? Ja! Denn von einer positiven Feedbackkultur zwischen Leitung und Kollegium profitieren alle. Dafür ist Transparenz nötig – und Gegenseitigkeit.

EduTwitter

Was in Twitter steckt, vermittelt dieses Video, das je eine Protagonistin, je einen Protagonisten aus den 16 Bundesländern zu Wort kommen lässt:

 

 

Du fragst Dich – und ja, das ist eine weitere Eigenschaft dieses Netzwerkes: Man duzt sich halt … –  wie man da „rein“ kommt? Ganz einfach: Zunächst bei Twitter einen Account organisieren. Dann: Den Betrieb erst einmal beobachten. Die Terminologie erschließt sich Dir recht schnell. Sebastian Schmidt (@FlippedMathe) hat einen Videobeitrag erstellt. Ein weiterer Videobeitrag stammt Sören Korth (@soerenkohrt). Jan Marenbach (@jjjmare) hat einen Link zu einer Präsentation via I. Bieler/H. Scheika (@seni_bl, @Elihesch) gepostet, der einen ersten Zugang in die Twittersprache ermöglicht. Dieser Beitrag eines Journalisten vermittelt weitere Hintergrundinformationen. Jens Lindström einen Twitter als Fortbildung vorschlagenden Blogbeitrag. Ich empfehle darüber hinaus, dem (Maschinen)Account @Bot_TwLehrerZ zu folgen, da er die Tweets der Twitterlehrkräftenetzwerke (#Twitterlehrerzimmer, #twlz, …) in die sogenannte Timeline spült.

Und für diejenigen, die bereits erste Erfahrungen gesammelt haben, lohnt sich ein Blick in 

Und sonst?

Mikrofortbildungen

Konzeptbeschreibungen:

Im Kollegium an Schulen ist oft viel verborgenes Wissen vorhanden. Über Mikrofortbildungen lassen sich diese Potenziale für das gesamte Kollegium nutzbar machen. Mikrofortbildungen sind ein niedrigschwelliges Instrument der Personalentwicklung, um so gemeinsam mit dem Kollegium mit der digitalen Schulentwicklung Schritt zu halten. Der Praxisleitfaden für Schulleitungen bietet eine Schritt-für-Schritt Anleitung für die Einführung von Mikrofortbildungen an der eigenen Schule.

In einem bildung.digital-Online-Seminar erläuterte Jan Vedder, der als Lehrer und Spezialist für Schul- und Unterrichtsentwicklung unter den Bedingungen der Digitalisierung das Format Mikrofortbildung an seiner Schule eingeführt hat, uns und den Teilnehmenden der Netzwerkschulen von bildung.digital – Netzwerk ganztägig bilden, was Mikrofortbildungen sind und worauf es bei ihrer Umsetzung ankommt.

Materialien:

    Barcamp

    Vom Barcamp-Guru Jöran Muuß-Merholz(@joeranDE)

    Die Dokumente stehen als PDF bzw. Indesign-Datei und als bearbeitbares Dokument in Google Drive zur Verfügung. In Google Drive kann über den Menupunkt „Datei“ eine Kopie angelegt oder eine docx- oder odt-Version heruntergeladen geladen werden.

    Teil einer typischen Einführung in die Methode Barcamp sind Regeln für die Ausgestaltung des Formats. Diese Regeln haben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Fassungen für solche Richtlinien, die sich in einzelnen Punkten unterscheiden. Es gibt weder ein offizielles Regelwerk, noch eine „Barcamp-Polizei“, die vor Ort die Einhaltung bewacht. Im Folgenden ist unsere Version „10 Goldene Regeln“ vorgestellt,
    die sich in unserer Praxis gut bewährt haben. 

    Ein Barcamp geht von morgens bis abends, jede Session dauert 45 Minuten, und alle Sessions müssen zu Beginn vorgestellt werden. Oder? Es geht auch anders. Es ist gerade eine große Stärke des Barcamp-Formats, dass es flexibel angepasst werden kann. Wir zeigen die wichtigsten Stellschrauben für Barcamps und Online-Barcamps. Dazu gibt es Tabellen mit Muster-Zeitstrukturen zum Download.

    Ein Gespräch mit Björn Nölte und Hendrik Haverkamp über Barcamps von und mit Schüler*innen – als Abitur- oder Prüfungsvorbereitung und in Coronazeiten auch komplett online.

    Einsatzszenarien

    Das Digi-Büro der Waldschule in Hatten

    Zur Nachahmung empfohlen

    Literatur

    Digitalisierung und Lehrkräftefortbildung (Dissertation)

    Der Einsatz digitaler und interaktiver Medien in der Schule bringt neue Möglichkeiten des Lernens, Lehrens und Arbeitens mit sich. Dies fordert Lehrkräften in Hinsicht auf den schnelllebigen, digitalen Wandel ein fortwährendes Lernen in der Berufswelt ab. Ausgehend von Theorien und Erkenntnissen rund um das Lernen und Lehren mit digitalen und interaktiven Medien nähert sich dieses Werk empirisch dem Ziel, bestehende Formen der Fortbildung von Lehrkräften bedarfsgerecht um die Vermittlung konzeptioneller, didaktischer und praktischer Kompetenzen im Umgang mit digitalen und interaktiven Medien zu erweitern. Hierzu werden Fortbildungsformate analysiert und in Bezug auf ihre Zielorientierung, Virtualisierung und Interaktion verortet. Eine konkrete Fallstudie “Interaktive Medien in der Schule” zeigt den gleichnamigen phasenübergreifenden Zertifikatskurs für (bereits) Lehrende und (noch) Studierende des Lehramts. Die Evaluationsergebnisse und die im Kurs aufgetretenen Herausforderungen führten zu einem breit angelegten verallgemeinernden empirischen Design zur Exploration und Analyse von Gelingensbedingungen von Fortbildungsveranstaltungen und -strukturen für Lehrkräfte. Das Werk präsentiert neben empirisch gesicherten Gelingensbedingungen der Lehrkräftefortbildung zum Einsatz digitaler und interaktiver Medien in der Schule ein Modell zur Verortung von Fortbildungsveranstaltungen (MoVe-FoBi). Spezielle und allgemeine Handlungsempfehlungen zeigen dabei Wege zum (Re-)Design erfolgversprechender und progressiver Lehrkräftefortbildung.

    Lehrkräfte in der digitalisierten Welt

    Der Orientierungsrahmen richtet sich zunächst explizit an die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung. (…) Die Lehrerfortbildung erhält mit diesem Orientierungsrahmen eine wertvolle, flexibel die unterschiedlichen schulischen Gegebenheiten berücksichtigende Konkretion medienpädagogischer und mediendidaktischer Anforderungen. Die unmittelbar erkennbaren Bezüge zum Medienkompetenzrahmen NRW und darauf aufbauender Konzepte für Schülerinnen und Schüler bieten zahlreiche Möglichkeiten, Fortbildungsangebote dahin gehend zu überarbeiten bzw. neu vorzuhalten. Dies wird es künftig allen Lehrkräften erleichtern, eigene berufliche Weiterqualifizierung in engem Bezug zum jeweiligen fachlichen und überfachlichen Handeln zu leisten.
    Die schulpraktische Lehrerausbildung und die staatliche Lehrerfortbildung erhalten mit diesem Orientierungsrahmen ein qualitativ hochwertiges Instrument, um im jeweiligen Verantwortungsbereich – und
    hierbei über die Phasen anschlussfähig hinweg – ihrem Auftrag zur Qualifizierung bzw. Weiterqualifizierung der jeweiligen Zielgruppen nachzukommen.

    Fortbildungen für Lehrpersonen wirksam gestalten

    Mit diesem Leitfaden möchten wir einen qualitativen Beitrag dazu leisten, Lehrkräftefortbildung wirksamer zu gestalten. Der Leitfaden soll als Richtschnur für all diejenigen dienen, die für die Professionalisierung von Lehrkräften und Fortbildnerinnen und Fortbildnern verantwortlich sind und die selbst Fortbildungen für Lehrpersonen entwickeln, planen und gestalten. Die dargestellten Forschungsbefunde und die exemplarischen Umsetzungsvorschläge können dabei helfen, wirksame Fortbildungen zu entwerfen, bestehende Maßnahmen und Vorhaben zu analysieren und ein gemeinsames Verständnis qualitativ hochwertiger Fortbildungsangebote zu entwickeln.

    Ob Fortbildungen letztlich zu einer Weiterentwicklung des Unterrichts und des Lernens von Schülerinnen und Schülern führen, hängt allerdings nicht nur von ihrer inhaltlichen und didaktisch-methodischen Konzeption ab. Neben der Nutzung durch die Teilnehmenden, deren Voraussetzungen und dem Schulkontext kommt es vor allem auch auf die Fortbildnerinnen und Fortbildner an. Welche Kompetenzen diese benötigen, um das Lernen von Lehrpersonen anzuregen und zu unterstützen, wird ebenfalls in diesem Leitfaden thematisiert.

    Konzepte, Ideen, Meinungen

    Edutwitter

    Weitere Hinweise

    Organisation von Fortbildungen

       

      Wir machen einen Workshop – also werden wir ein bisschen shoppen (Theorieinput) und auch ein bisschen worken (Praxisanteil, selber arbeiten)…

      Niederländische Kollegin, überliefert von @dieleselehrerin

      In aller Kürze (von @Jasephu):

      1. Was muss ich mitbringen, um sinnvoll teilnehmen zu können (Material, Technik, Fähigkeiten/Vorwissen).
      2. Was nehme ich mit, hab ich neu gelernt, kann ich am Ende?
      3. Für wen ist diese Fortbildung geeignet (und für wen nicht)?
      4. In drei Stichpunkten: Worum geht es?

      Konzept, Ideen

      Im zurückliegenden Jahr habe ich gemeinsam mit Niels Winkelmann an einem – wie ich finde – sehr spannenden Auftrag des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) gearbeitet. Nun ist das entstandene Lernangebot veröffentlicht – und ich freue mich über Feedback zur Weiterentwicklung und Anpassung.

      Ihr habt gewählt. Bei dem Schwerpunktthema der Beitragsparade der #edupnx im Oktober 2018 geht es um Fortbildungsformate. Zu welchen Themen sind Angebote wichtig und wie kann man diese Angebote gestalten? Welche neuen Wege kann man gehen, um Fortbildung effektiver zu machen? Wir freuen uns auf eure Ideen. Eure Beiträge in der von euch gewählten Form (Blogpost, Sketchnote, Video, Podcats…) könnt ihr wie immer unter #edupnx twittern oder direkt an uns schicken, damit wir ihn hier für den gemeinsamen Austausch verlinken können.

      Die Monate nach dem bundesweiten Lockdown haben E-Sessions und Online-Fortbildungen aus ihrem Nischendasein befreit. Zum jetzigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass im Herbst und über den Winter aufgrund des Infektionsgeschehens weiterhin auf Online-Formate gesetzt wird. Darüber hinaus liegen diverse Vorteile auf der Hand, sodass Online-Formate auch für eine Zeit nach Corona gleichberechtigt neben Präsenzveranstaltungen stehen dürften.

      Referent*innen sind daher aufgefordert, sich mit der Vorbereitung und Gestaltung von Onlineangeboten vertraut zu machen. Ebenso wie Präsenzveranstaltungen leben Online-Formate von der lebendigen und interaktiven Gestaltung. Die hier aufgezeigten Möglichkeiten sind als Ansatzpunkte für die Lehrer*innenfortbildung gedacht, können in weiten Teilen aber auch für Formen des Online-Unterrichts herangezogen werden. In beiden Fällen handelt es sich um eine one-to-many-Kommunikation.

      Im folgenden Padlet sind Gestaltungsideen, methodische Hinweise, Ansätze zur Strukturierung einer Online-Fortbildung sowie nützliche Links zum Weiterlesen gesammelt. Ich bedanke mich für die Unterstützung zahlreicher Kolleginnen und Kollegen aus dem Twitterlehrerzimmer, die Ideen beigesteuert haben.

      Weiter unten sind die zentralen Aspekte der Materialsammlung in Form von Fortbildungsfolien aufgearbeitet. Sie eignen sich zum Selbststudium, als Mikro-SchiLf oder Fortbildungsmaterial für alle, die als Referent*in online tätig sind.

      Kooperation ist im Bildungskontext keine Unbekannte und dennoch ist häufig nicht klar, was damit eigentlich gemeint ist. Dazu kommen erweiterte Anforderungen, wenn eine solche Zusammenarbeit in einem digitalen Setting stattfindet. Hier geben wir einen Überblick über Grundlagen zum kooperativen Lernen im Rahmen von Online-Veranstaltungen.

      Mit der im letzten Jahr überarbeiteten Fassung der KMK-Standards für die Lehrerbildung wurden verschiedene Kompetenzen integriert, die den Umgang mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung betreffen. Hierzu gehören bspw. in den Standards der Bildungswissenschaften die „Gestaltung von Unterricht und Lernumgebungen einschließlich der Berücksichtigung digitaler Medien und Technologien“ und Konzepte der Medienbildung und informatischen Bildung zur Medienkompetenzförderung: „Lernen mit und über Medien; Umgang mit digitalen und analogen Medien unter konzeptionellen, didaktischen und praktischen Aspekten sowie kritische Reflexion austechnologischer, gesellschaftlicher und anwendungsbezogener Perspektive.“ 

      Ziel des Projekts Digi4All war die Konzeption, Ausgestaltung und Implementierung eines online-gestützten Studienangebots zur digitalen Bildung für Lehramtsstudierende aller Fächer und Schularten. Das Projekt greift dabei die Ziele des KMK-Schwer­punkt­themas „Bildung in der digitalen Welt“, der Zukunftsstrategie der Bayerischen Staatsregierung zum Thema „Digitale Bildung in Schule, Hochschule und Kultur“, der Digitalen Strategie 2025 des BMWi und des neuen FAU-Leitbild-Konzepts „Digitalisierung in der Lehrerbildung“ auf. Durch ein innovatives Blended-Learning-Lehr-Lern-Angebot soll ein Beitrag geleistet werden, digitale Bildung in den Lehreramtsstudiengängen aller Fächer zu verankern.

      Auch für Lehrer(fort)bildung geeignet!!

          Methoden

          Mit der Methodensammlung sollen Anregungen für eine abwechslungsreiche, adressaten- und zielgerechte Moderation von Lehrerfortbildung gegeben werden. Dabei sind viele der aufgeführten Methoden für die pädagogische Arbeit mit Erwachsenen allgemein, teilweise aber auch für die mit Jugendlichen und Kindern geeignet. In diesem Arbeitsbereich wird eine Sammlung von Methoden der Lehrerfortbildung zugänglich gemacht, die einige sicher schon als “Karteikasten” kennen.

          Mit der Einrichtung dieses Arbeitsbereiches ist die Hoffnung verbunden, dass mehr pädagogisch Tätige diese Methodensammlung kennenlernen und von ihr profitieren, dass diejenigen, die Erfahrungen mit solchen Methoden gesammelt haben, hier darüber berichten, dass über diesen Weg eine intensivere Diskussion und ein reger Erfahrungsaustausch möglich wird, dass diejenigen, die weitere Methoden kennen oder entwickeln, dazu beitragen, dass diese Methodensammlung stetig ergänzt wird.

          In ‘normalen Zeiten’ gehört das Angebot von Präsenz-Workshops mit zu meinen häufigsten Tätigkeiten. Meist handelt es sich um eintägige Bildungsangebote in Gruppen von ca. 15 Personen, bei denen z. B. ein Einstieg in Open Educational Resources (OER) stattfindet, ein Tool wie H5P kennengelernt wird oder gemeinsam über Realisierung von digital-unterstützter Bildung gelernt wird.

          In diesem Blogbeitrag teile ich mein ‘Quick and Dirty’-Konzept zur Umgestaltung von Präsenzworkshops in ein Online-Format. Mein Ziel damit ist insbesondere denjenigen eine praxisorientierte Anleitung an die Hand zu geben, die jetzt nach einfachen und direkt umsetzbaren Lösungen für Workshop-Alternativen suchen. Denn das Schöne an dem Konzept ist: Wenn Du damit arbeiten willst, brauchst Du keine installierte Lernplattform und nicht mal eine eigene Website – sondern kannst dank offener Webtools direkt starten.

          Ende 2019 sind wir mit einem Schwerpunkt zu Themen Barcamps und andere Formen des Peer-to-Peer-Lernens gestartet. Inzwischen ist unsere Materialsammlung weiter gewachsen, und in unserem Blog gibt es regelmäßige Updates!

          In den letzten Jahren habe ich viele Workshops konzipiert. Dabei stellte ich mir immer wieder die Frage, wie ich es schaffe, meinen eigenen Ablauf in eine gut strukturierte Form zu übertragen, die nicht allzu viel Zeit in Anspruch nimmt und immer wieder genutzt werden kann. Ich habe dabei ein ganz eigenes System entwickelt und teile ein paar meiner Erfahrungen hier mit Euch.

           

             

             

            Blogbeiträge

              Alexandra Marx (Deutsche Schulakademie): Wie lassen sich nachhaltige Fortbildungen erkennen?

              Auch Lehrkräfte lernen nie aus: Zahlreiche Veränderungen fordern von Lehrerinnen und Lehrern, sich regelmäßig weiterzubilden. Die unterrichtsfreie Zeit wird an vielen Schulen für die Fortbildungsplanung und für die Fortbildungsveranstaltungen genutzt. Doch es herrscht Uneinigkeit darüber, wie wirksam einige Weiterbildungsmaßnahmen sind. Alexandra Marx von der Deutschen Schulakademie erklärt, wie Schulleitungen und Lehrkräfte gute Fortbildungen erkennen können und von welchen Kriterien sich die Deutsche Schulakademie bei der Entwicklung ihres Programms leiten lässt.

              Ekkehard Winter (Forum Bildung Digitalisierung): MEHR KOOPERATION WAGEN

              Die staatliche Lehrkräftefortbildung arbeitet oftmals am Bedarf vorbei, doch weder Schulpolitik noch Schulleitungen wirken dem entgegen. Höchste Zeit, dass die Lehrerinnen und Lehrer die Dinge selbst in die Hand nehmen! Dafür braucht es in den Kollegien allerdings eine neue Kultur der Zusammenarbeit.

               

              Videobeiträge

              Die Ausgangsideen: kurze Impulse als Keynotes

              Worum geht es?

              • Das NLQ hat Jöran Muuß-Merholz beauftragt, 10 Folgen von je 7- bis 12-minütigen Videoimpulsen mit Jöran Muuß-Merholz zu veröffentlichen, in denen je ein Aspekt von Schul- und Unterrichtsentwicklung angesichts des digitalen Wandels thematisiert wird.
              • Diese Impulse sind Keynotes. Das Wort „Keynote“ bedeutet einem Irrglauben entgegen nicht „langer, allumfassender Vortrag“, sondern so etwas wie „ein zentraler Gedanke“. Es geht um eine Grundlage und einen Rahmen für weitere Überlegungen, die auf die Keynote aufbauen können. Vor diesem Hintergrund soll die Reihe nicht lange Vorträge aufzeichnen, sondern pro Video einen zentralen, grundlegenden Gedanken pointiert ausarbeiten und zur Diskussion stellen. Die Videos können Ausgangspunkte für Diskussionen im Kollegium, in Teams und für die individuelle Fortbildung dienen.
              • Zielsetzung ist ein grundlegendes Verständnis und eine Diskussion des digitalen Wandels als Grundlage für konkrete Veränderungen in der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Es wird nicht Praxiswissen vermittelt, sondern eine Grundlage für gemeinsames Nachdenken und das Planen für Veränderungen in der eigenen Arbeit geschaffen, für unterschiedliche Bildungskontexten, ob bei SchiLFs, in einem kollegialen Team-Workshop, bei Tagungen oder Elternabenden.

              Die Videos sind im YouTube-Kanal der Medienberatung Niedersachsen veröffentlicht.

              Im Video berichtet Tom Mittelbach von seinem Unterricht, der durch agile Methoden gestaltet wird und betont die Relevanz Agilität in der Bildung auch in der eigenen Haltung und Denkweise zu berücksichtigen. Tom Mittelbach ist dabei Agilist, Fachoberlehrer, Autor, sowie Fortbildner zu u.a. Kultur der Digitalität in der Erwachsenenbildung und Scrum. Agilität bedeutet die Fähigkeit, sich auf verändernde Umstände und Herausforderungen einzustellen, bedeutet auch Beweglichkeit und innovative Anpassung. Agilität im Unterricht ist zuallererst ein bestimmtes Mindset und dann die Verwendung agiler Methoden wie Scrum, die die Kollaboration und autonomes Handeln in den Mittelpunkt stellen und sich wiederholendes Feedback beinhalten.

              Sketchnotes

              Image

              Quelle: https://twitter.com/TiedmannConsult/status/1512395026944434179

              Image

              Quelle: https://twitter.com/TiedmannConsult/status/1494657364263325696/photo/1

              Quelle: https://twitter.com/fraudromedar/status/1449059346005078021

              Quelle: https://twitter.com/KaeptnKeks/status/1069289076463947777

              Aus eigenen Unterlagen:

              Pädagogischer Tag

              Hessische Lehrkräfteakademie: Pädagogischer Tag hybrid

              Im Rahmen dieses neuen Formats kann eine Präsenzveranstaltung mit Online-Angeboten aus dem Gesamtkatalog des Wochenplans Fortbildung gekoppelt werden.

              Gemeinsam mit den Fachberaterinnen und Fachberatern der Staatlichen Schulämter planen Schulen im Rahmen der Auftragsklärung und einer individuellen Beratung ein Angebot mit individuellen Schwerpunktsetzungen bei der einführenden Keynote und den Fortbildungen bzw. Workshops für ihr Kollegium.

              Eine Anregung auch für andere Länderinstitutionen?

              Tobias Schreiner (@Tob_Sch): Pädagogischer Tag als BarCamp

              Lehrerkollegien sind in vielerlei Hinsicht heterogen; insbesondere mag man auch kaum glauben, zu wie vielen verschiedenen Themen sich in einem Kollegium Expert*innen finden lassen. Trotzdem wird bei schulinternen Fortbildungen (oder sog. „pädagogischen Tagen“) auf das im Haus vorhandene Wissen und Können viel zu selten zurückgegriffen, sondern häufig wird eine Person von außen als Expert*in eingeladen, die dann fürs ganze Kollegium referiert. Das Spezialwissen der Vielen nutzbar zu machen und die Vielfalt der Bedürfnisse im Kollegium zu respektieren, dafür braucht es andere Formate. Mit einem BarCamp ist das möglich. Im Folgenden beschreibe ich kurz, was ein BarCamp ist und wie wir dieses Veranstaltungsformat für unseren pädagogischen Tag konkret umgesetzt gemacht haben.

              Literatur

              Colin Cramer, Karen Johannmeyer, Martin Drahmann (Hrsg.): Fortbildungen von Lehrerinnen und Lehrern in Baden-Württemberg

              Die von der GEW beauftragte und geförderte Studie leistet einen Grundlagenbeitrag zu einem bislang kaum in den Blick genommenen Bereich des Arbeitsfeldes „Bildung und Schule“. Vor allem aber geben die Ergebnisse dieser Studie wertvolle Hinweise für die Reorganisation des Qualitätswesens im schulischen Bereich, bei der die Bedeutung der künftigen Gestaltung der Fortbildung kaum überschätzt werden kann.